Die CD erblickte völlig ungeplant das Licht der Welt, was die Spontanität und Unberechenbarkeit ihrer Entstehung entsprechend widerspiegelt: Auf meine Einladung hin brachte der Schweizer Schlagzeuger Samuel Dühsler im März 2022 die Pianistin Myslaure Augustin und den Bassisten Bänz Oester für eine gemeinsame Session mit in mein Tonstudio nach Augsburg. Sofort auf einer Wellenlänge, erarbeiteten wir neue Interpretationen von vier meiner Kompostionen. Im komplett freien Spiel entstanden dann vier weitere, improvisierte Takes, die in ihrer überraschenden Melodik und ihrer faszinierenden klanglichen Ausgestaltung diese erste gemeinsame Begegnung dokumentieren.
1 NEVER STOP PLAYING
Der Titel ist nach zwei Jahren massiver kultureller
Einschränkungen Programm: Spielerische Leichtigkeit im
gemeinsamen Zusammenspiel und musikalischer Dialog
über die etwas modifizierten Harmonien von Dizzy
Gillespies Con Alma, welche Lackerschmid zu einer
Melodie im Stile des brasilianischen Chorinhos
inspirierten.
2 FOREVER
Dieses ursprünglich aus einem seiner Chorwerke
(Laudate) stammende Thema wird hier von Wolfgang
Lackerschmid auf das Vibraphon übertragen und von
der Band jazzig-bluesig adaptiert.
5 REVIVAL 77
schrieb Lackerschmid im Herbst 2021 für das Revival
seines 1977 gegründeten Trios mit Thomas Stabenow
und Michael Kersting.
6 AT THE PARK
Diese Komposition widmete Lackerschmid dem
Parktheater Augsburg anläßlich eines Benefizkonzertes
im Juli 2021.
3 TOYFUL, TOYFUL
Im Percussion-Regal des Tonstudios entdeckte Samuel
ein klingendes Kinderspielzeug, mit welchem er begann
einen Rhythmus zu kreieren. Als Bass und Piano auf
diesen Groove einstiegen, startete Lackerschmid
spontan die Aufnahme und improvisierte ein Thema
dazu.
4 FIVE STONES
Die Basis dieser gemeinsamen Improvisation ist eine Art
Mantra im 5/4 Takt, welches von Wolfgang auf fünf
steinernen Klangplatten des Gramorimbas angeboten
wird und seine Vollendung in gestrichener Form mit
dem Cello-Bogen findet.
7 WIR MÜSSEN DRAUSSEN BLEIBEN
Hier entfesselt sich die über Monate des kulturellen
Stilstands angestaute Energie in humorvoll trotziger,
musikalischer Kreativität.
8 LET’S TAKE A BOW
Bänz war fasziniert vom Klang gestrichener Klangplatten
und schlug vor, ein freies Stück sowohl am Bass als auch
am Vibraphon mit Bogen zu beginnen. Daraus
entwickelte sich ein elfminütiger Spaziergang durch
verschiedene Stimmungen und Grooves.