„Das Schöne an Musik ist, dass sie Menschen verbindet. Sie trägt eine Botschaft in sich, und wir, die Musiker, sind die Boten.“ – Roy Ayers
Dieses Album war schon lange überfällig. Hier präsentieren sich zwei exquisite Künstler, die sensibel und raffiniert sind und wissen, wann sie anspruchsvoll, feinfühlig, intensiv und berührend sein müssen. Dazwischen finden sich viele Wurzeln aus Klassik, Broadway, Swing und Blues, die als Jazz manipuliert und erforscht werden.
Der weltbekannte Vibraphonist, Komponist und Arrangeur Wolfgang Lackerschmid und die Sopranistin Stefanie Schlesinger sind eine musikalische Macht. Als exquisite Sängerin mit einem scharfen Gespür für lyrische Textur, Resonanz und Diktion ist Frau Schlesinger auch eine versierte Texterin, Arrangeurin und Songwriterin. Bei der Auswahl der 14 Titel für dieses Album, die aus Dutzenden von Liedern ausgewählt wurden, die sie im Laufe der Jahre aufgeführt haben, wurde mir klar, dass es bei ihrer Auswahl nicht nur darum ging, was sie gerne aufführen, sondern dass sie eine Botschaft senden wollten, um dem Zuhörer neue Wege zu eröffnen, die er entdecken kann, und Texte mit neuen Interpretationen, Empfindungen und Emotionen.
Die hier ausgewählten Stücke sind ein Gesamtkunstwerk, eine Präsentation instrumentaler Emotionen. Wir nehmen das zarteste Instrument von allen, die Stimme, oft als selbstverständlich hin. Ihr Erfolg beruht auf der Koordination zwischen akribischer Disziplin und emotionalem Verlangen. Zu wissen, wie und wann man die richtigen Balancen, Mischungen und Mixturen findet, macht ein Duo effektiv. Darüber hinaus zeigt die Herausforderung, diese Lieder mit einem frischen und ansprechenden Ansatz zu präsentieren, dass dieses Duo vom ersten Stück an Meister des Arrangements ist. Das Album ist voller Juwelen, Stefanies vokale Eleganz kommt bei Mozarts Non So Piu, Daily Rose und Very Thought Of You voll zur Geltung. Bei Why Shouldn't You Cry und Camille Saint-Saens' Mon Coeur gibt es eine exquisite Delikatesse zwischen den beiden. Jedes Lied ist ein Highlight, eine Auswahl an musikalischen Eclairs, überlagert von simplen, bewegenden Schwingungen und gekrönt von lyrischer Präzision und Diktion.
Als ich mir das Material für dieses Album ansah, fiel mir sofort die Komplexität von Wolfgangs Schlägeln auf, die Stefanies Vokalisierungstonalität Raum geben. Bereits im Eröffnungsstück, Gershwins I Got A Crush On You, nutzt Wolfgang das tonale Rubato der Vibraphone. Klassisch ausgebildeten Sängern wird beigebracht, Konsonanten auszusprechen oder nur leicht anzureißen, um den Vokalton rein zu halten. Hier fand ich, dass Wolfgangs Schlägel die Vibraphon-Metallstäbe mit einer solchen Schärfe und Zartheit trafen, dass sie an vielen Stellen Stefanies Vokalisation imitierten. So senden uns zwei raffinierte Klänge mit makelloser Sensibilität Botschaften, um uns mit dieser wunderbaren musikalischen Landschaft zu verbinden.