Mit dem dritten Album „Wildernis“ liefert das Brüsseler Jazzquintett Otto Kintet eine scharfe Beobachtung der (menschlichen) Natur. Das neue Album reflektiert die gemeinsame und individuelle Reise der Bandmitglieder und die Metamorphose ihrer Heimatbasis namens „Wildernis Strmbk“. Alle Kompositionen stammen vom Bandleader und Kontrabassisten Otto Kint. Er ließ sich von Wildernis Strmbk inspirieren, einem verlassenen Sportkomplex, den er in einen Treffpunkt für Künstler verschiedenster Ausrichtungen verwandelte. Fünf Jahre lang lebte Kint dort und beobachtete, wie sich die Natur das von Menschenhand aufgeräumte Gelände nach und nach zurückeroberte. Kint übersetzte diese Entwicklung in vielfältige Kompositionen mit Raum für Improvisation und ungehindertes Zusammenspiel. Das gesamte Album wurde mit allen Musikern in einem Raum aufgenommen, ohne Kopfhörer oder Overdubs. „Wir verließen uns mehr denn je auf unsere Instinkte und Sinne als auf unseren rationalen Verstand“, erklärt Kint. Ziel war es, die Kompositionen gemeinsam einzufärben, im Moment zu spielen und als Kollektiv Musik zu machen.
Otto Kintet spielt seit acht Jahren in der gleichen Besetzung, und das hört man dem Album auch an. Die unterschiedlichen Stile und Klangfarben der fünf Musiker harmonieren nahezu perfekt. Martin Salemi (Keyboards) spielt hauptsächlich akustisches Piano, was Lukas Somers (Gitarre) mehr Raum zum Experimentieren mit Effekten gibt. Jeroen Capens (Saxophon) hat sein Instrumentarium um die Klarinette erweitert und spielt sowohl die für ihn typischen kraftvollen Saxophonsoli als auch eher gedämpfte Parts. Daniel Jonkers (Schlagzeug) bildet wie immer das perfekte Tandem mit dem Kontrabass von Otto Kint.
Bandmitgliede lassen sich von Minimal Music und klassischer Musik beeinflussen, was das Album in seiner Ruhe und Klarheit maßgeblich prägt. Darüber hinaus bleibt Otto Kintet eine Groove-basierte Band, die für kraftvolle Performances steht. „Mehrstimmige Motive, die sich wie tektonische Platten aufeinander zu bewegen und zusammenfügen, sind gewissermaßen unser Markenzeichen. In diese Kerbe schlägt ein Stück wie 'Aardplaat' (tektonische Platte)“, erklärt Otto. „Piedade“ hingegen hat einen lateinisch-karibischen Vibe und ist strukturell tief in der Tradition der Jazzstandards verwurzelt.
Es ist offensichtlich, dass grafische Aspekte für Kint wichtig sind, wie man am Cover des Albums sehen kann. Die Grafikerin Maya Strobbe entwarf für das Albumcover ein Design aus feinen Linien. Das Bild steht für unseren Lebensraum, der manchmal so durchorganisiert ist, dass die Natur weit entfernt scheint. Auf der Rückseite des Covers ist die üppige Zeichnung des Künstlers Levi Stoops zu sehen, auf der Strobbe ihr Design aufbaut. Stoops zeichnete einen uralten Wald mit einem Element, das nicht ganz dazu gehört: einem Büffel. Ein Doppelbild, das die Natur in ihrer intensivsten Form zeigt und ein leicht verwirrendes Gefühl hervorruft, ähnlich wie in der heutigen Welt.
1Train of Dots05:37
Musik: Otto KintISRC: BEW81-24-00001
2Wan.de.len07:15
Musik: Otto KintISRC: BEW81-24-00002
3Fontanel06:09
Musik: Otto KintISRC: BEW81-24-00003
4Glinstergloed04:07
Musik: Otto KintISRC: BEW81-24-00004
5Piedade08:16
Musik: Otto KintISRC: BEW81-24-00005
6Aardplaat04:01
Musik: Otto KintISRC: BEW81-24-00006
7Science Friction07:40
Musik: Otto KintISRC: BEW81-24-00007
8Glinstergloed 203:03
Musik: Otto KintISRC: BEW81-24-00008
9Fontanel 206:03
Musik: Otto KintISRC: BEW81-24-00009
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