„Port'Inglês“ (englischer Hafen) versammelt musikalische Erzählungen über die besondere Kultur der kapverdischen Inseln und ihrer Bewohner. Carmen Souza nimmt sich dieser unerzählten Geschichten über die britische Vergangenheit auf den Kapverden und den langen Kampf der Entkolonialisierung in ihrem ganz eigenen Stil an. Mit dem Jazz als Sprache und Ausdruck der Freiheit für alle Kulturen bewegt sich die Sängerin in traditionellen Rhythmen wie Funana, Contradança, Morna oder Mazurka. „Port'Inglês“ steht als Spiegelbild für die Vielschichtigkeit der Kapverden und erscheint in dem Jahr, indem Portugal den Jahrestag der Nelkenrevolution feiert. Der Militärputsch stürzte am 25. April 1974 die autoritäre Regierung von Estado Novo und öffnete die Tür zur Unabhängigkeit von Portugal.
Nach mittlerweile 16 Jahren im Vereinigten Königreich nutzt Carmen Souza ihre Musik, um die nicht auf den ersten Blick erkennbaren Verbindungen zwischen ihrer Heimat Kap Verde und dem Vereinigten Königreich zu erforschen. Inspiriert von ihrer Arbeit über die britische Präsenz auf den Kapverden hat sich Carmen Souza auf eine sehr persönliche und musikalisch bereichernde Reise begeben. In einer Sammlung origineller Kompositionen, die tief im Geist der Inseln verwurzelt sind, erzählt sie Geschichte über die Begegnung zwischen den beiden Kulturen und deren nachhaltige Auswirkungen auf die Inselgruppe de nach Jahrhunderten englischer Präsenz. Diese Reise ist ein Beweis für ihre Leidenschaft und Hingabe an ihr Handwerk und lädt das Publikum dazu ein, an ihrer musikalischen Entdeckung teilzuhaben.
"Für diese musikalische Suite habe ich mich von kapverdischen Erzählungen inspirieren lassen. Während meiner Recherchen für meine Masterarbeit habe ich versucht, dieser historischen Periode ein musikalisches Gesicht zu geben. Das Album behandelt Themen wie kulturelle Identität, Widerstand, Kolonialismus und den andauernden Kampf um die Entkolonialisierung, wobei die Verbindung zwischen den Kapverden und dem Vereinigten Königreich im Fokus steht. Als Inspiration dienten Volkserzählungen, Geschichten über das Meer und den ein oder anderen britischen Sea Shanty". Carmen Souza
Wie die Bewohner ihrer Inseln ist auch die Musik der Kapverden kulturell vielseitig. Zusammen mit ihrem musikalischem Partner Theo Pascal feilt Carmen Souza seit mehr als zwei Jahrzenten an einem unverwechselbaren Sound. Stark beeinflusst vom Jazz entsteht eine kreolische Musiksprache mit ausgeprägter lusophoner/kapverdischer DNA. Ihre Musik von „Port’Inglês“ hat noch nie so gut in die pulsierende Jazzszene Großbritanniens gepasst, wo der Jazz seinem multikulturellen Publikum viel näher und den unterschiedlichsten Einflüssen offener gegenübersteht. Die Improvisationskünste ihrer ausgezeichneten Band lassen die Grenzen zwischen den kulturspezifischen Musikstilen immer weiter verschwimmen. Darüber legt sich Carmen Souzas Stimme in einer Vielzahl strukturierter Register, die die Feinheiten ihres Ausdrucksspektrums ausloten. Die Symbiose aus Gesang und Instrumentierung wirkt direkt und klar und verleiht jedem Lied ein Gefühl von Lebendigkeit. Eine Gruppe talentierter Musiker portugiesischer und britischer Herkunft tragen zum reichen musikalischen Teppich bei. Am Klavier Deschanel Gordon (UK), Diogo Santos (PT) und João Oliveira (Angola). Am Schlagzeug die beiden Londoner Elias Kacomanolis (Mosambik) und Zoe Pascal (UK, PT). An der Trompete Mark Kavuma (UK) und Gareth Lockrane an der Flöte (UK). Theo Pascal am Bass und Carmen Souza an Gesang, Klavier und Gitarre.
Theo Pascal, Souzas langjähriger Mitstreiter als Bassist, kreativer Produzent und Komponist, kommentiert: "Unser Hauptanliegen war es, die akustischen 'Farben' jedes Instruments organisch durchscheinen zu lassen, ohne aufwendige digitale Bearbeitung oder Effekte. Die Verwendung analoger und anderer digitaler Aufnahmetechniken ist eine Anspielung auf die historische Natur der Geschichten, die wir hier erzählen, und verleiht dem Album eine zusätzliche Ebene der Authentizität".
1St. Jago03:50
Musik: Theo Pas'calText: SOUZA, CARMENVerlag: Galileo Music Communication GmbHISRC: DENO2-24-10801
2Pamodi04:47
Musik: Theo Pas'calText: SOUZA, CARMENVerlag: Galileo Music Communication GmbHISRC: DENO2-24-10802
3Cais D'Port Inglês04:36
Musik: Theo Pas'calText: SOUZA, CARMENVerlag: Galileo Music Communication GmbHISRC: DENO2-24-10803
4Ariope!03:26
Musik: Theo Pas'calText: SOUZA, CARMENVerlag: Galileo Music Communication GmbHISRC: DENO2-24-10804
5Francis drum03:36
Musik: Theo Pas'calText: SOUZA, CARMENVerlag: Galileo Music Communication GmbHISRC: DENO2-24-10805
6Amizadi04:40
Musik: Theo Pas'calText: SOUZA, CARMENVerlag: Galileo Music Communication GmbHISRC: DENO2-24-10806
7Badju Mandadu04:06
Musik: Theo Pas'calText: SOUZA, CARMENVerlag: Galileo Music Communication GmbHISRC: DENO2-24-10807
8Moringue04:18
Musik: Theo Pas'calText: SOUZA, CARMENVerlag: Galileo Music Communication GmbHISRC: DENO2-24-10808
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BiographieCarmen Souza wurde 1981 in Lissabon in einer christlichen kapverdischen Familie geboren. Da ihr Vater wegen seiner Arbeit auf dem Meer immer lange weg war, erfuhr sie schon sehr früh, was das Gefühl der "Sodade" bedeutet. Sie wuchs zweisprachig Creole, das ihre Eltern zu Hause sprachen, und Portugiesisch auf. Immer umgeben von der kapverdischen Art zu Leben.
Während ihrer Teenager Zeit sang sie professionell in einem lusophonen Gospelchor. Als streng gläubige Person sah Carmen ihre Musik immer als ihre Mission an und fühlte sich privilegiert, die Möglichkeit zu haben, sich mit ihr auszudrücken und arbeitete jeden Tag hart an sich. Musiker wie Luis Morais, Theo Pas'cal, Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Nina Simone, Joe Zawinul, Herbie Hancock, Keith Jarret, Bill Evans, Miles Davis, Horace Silver, etc. waren diejenigen, die ihre Entwicklung und Ihre Suche nach ihrem persönlichen Stil inspiriert haben.
Theo Pas'cal, ihr Produzent und Mentor und einer der besten Bassisten Portugals, entdeckte ihr Talent und führte Carmen in den Jazz und andere zeitgenössische Sounds ein, die ihre musikalische Entwicklung nachhaltig prägten.
2003 begann Carmen mit Theo an den Kompositionen zu arbeiten, die auf ihrem Debüt Album "Ess ê nha Cabo Verde" erschienen. Carmen wollte einen neuen Sound in dem Dialekt ihrer Vorfahren, dem Creole, kreieren, der traditionelle afrikanische und kapverdische Rhythmen wie Batuke, Morna, Cola djon und andere mit ihren zeitgenössischen Jazzeinflüssen und einer intimen akustischen Stimmung vermischt und sich von dem bekannten traditionellen festiven kapverdischen Sound unterscheidet.
"Ess ê nha Cabo Verde" wurde zwei Jahre später im Jahr 2005 veröffentlicht und von der Kritik gefeiert. Ihren internationalen Durchbruch schaffte sie dann mit ihrem Auftritt beim Womad Festival in Reading im selben Jahr.
Auf ihrem zweiten Album "Verdade" ist sie auch am Wurlitzer und der Gitarre zu hören. Auf dem 2008 veröffentlichten Album, für das sie auch als Co-Produzente verantwortlich zeichnete, singt Carmen ein melodisch vibrierendes Repertoire in Creole, das wieder großartige Kritiken in der internationalen Presse erhielt.
2010 erschien mit "Protegid" ihr beeindruckendes drittes Album, das in perfekter Art und Weise und mit großartiger Eleganz und Raffinesse die afrikanischen und kapverdischen traditionellen Rhythmen mit zeitgenössischem Jazz und Afro-Latin Sound vermischt. Carmen und Theo schrieben dabei die Stücke in Co-Produktion und präsentierten ein Album, das die Grenzen zwischen kapverdischer Musik, Worldmusic und Jazz grandios erweiterten. Carmen spielte wieder Gitarre, Rhodes und schrieb für 11 der 12 Stücke die Texte.
Ihre einzigartiger Gesang brachte ihr Vergleiche zu Sängerinnen wie Billie Holiday, Nina Simone, Cleo Laine, Eartha Kitt und Marie Daulne ein. Ihr Talent als Sängerin, Komponistin und Musikerin hebt sie deutlich aus der kapverdischen Sängerinnen-Szene heraus und nach und nach festigte sie ihren Platz in der internationalen Weltmusik/Jazz-Szene.
Das Album bekam herausragende Kritiken in der ganzen Welt. Die deutsche Zeitschrift Audio wählte es zur Audiophilen CD des Monats. World Music Central schrieb: "ein Meilenstein, der einen dazu auffordert, alles, was man über die Sounds der Kapverden weiß zu überdenken". NPR schrieb "es öffnet komplett das Fenster zu einer anderen Welt" und der Independent meinte: "die poetische Stimme ist so originell wie die musikalische".
"Protegid" wurde darüber hinaus für den Deutschen Schallplattenpreis nominiert und in den Top 20 der Worldmusic Charts Europe gelistet. Eine Neuauflage von Verdade, die ebenfalls 2010 mit Carmens neuem Label Galileo MC veröffentlicht wurde, schaffte es ebenso nochmals in die Top 20 der Worldmusic Charts.
Carmen Souza tourt seit 2005 durch die ganze Welt und spielte auf Festivals wie dem North Sea Festival (NL), dem London African Music Festival, den Leverkusener Jazztagen, dem Masala Festival in Hannover und vielen mehr. Ihr Konzert bei den Leverkusener Jazztagen wurde von 3Sat aufgezeichnet und sowohl in 3Sat als auch im WDR ausgestrahlt.
Weitere Konzerte wurden in öffentlich-rechtlichen TV und Radiostationen wie in CBC, RDP/RTP und Radio 6 ausgestrahlt. Ihre Einzigartigkeit wurde von den Ethnologen Gerhard Kubik und Fernando Arenas gewürdigt. Einen tieferen Blick in Carmen Souzas bahnbrechende Arbeit bietet das Buch "Beyond Independence: Globalization, Postcolonialism, and the Cultures of Lusophone Africa" von Fernando Arenas, das von der University of Minnesota (USA) veröffentlicht wurde.
Carmen Souza startet das Jahr 2011 mit einem besonderen Auftritt im italienischen TV-Sender RAI UNO beim Concerto Dell Epifania am 6. Januar und ließ eine lange Tour mit ausverkauften Clubs und Festivals in UK, Brasilien, Türkei, Holland, Deutschland, Kapverden, Lettland, Irland, Portugal, Finnland, Italien, USA und Kanada folgen.
Auf ihrer ersten Nordamerika Tour 2011 spielte sie insgesamt 14 Konzerte und Festivals wie San Francisco Jazz Festival, Monterey Jazz Festival und Montreal Jazz Festival. Ihr Auftritt beim Monterey Jazz Festival wurde live, zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals, über NPR gesendet.
Ein weiteres Highlight 2011 waren Carmens erste Konzerte auf den Kapverden, die von der gesamten nationalen Presse begleitet wurden. Die Konzerten erhielten großartige Kritiken von der Presse, die ihren besonderen Platz in der kapverdischen Musikkultur hervorhoben.
"In einem einzigen Song, vertieft sie sich in die warmen und melodischen Register der großen Jazz-Diven, nur um dann direkt danach in eher zeitgenössisches Terrain zu flüchten...die Sängerin hüllt die kapverdische Musik in neues Gewand, und entfernt sich dabei von dem, was andere kapverdische Sängerinnen heute tun...Ein anderer Weg in der Evolution und Erneuerung der Morna und Funaná, der diesen Stilen neuen Atem und Leben einhaucht." A Semana Cape Verde
Anfang 2012 erschien die Duo-CD "London Acoustic Set" von Carmen Souza & Theo Pas'cal, das die beiden bei einem speziellen Konzert in London im reduzierten Duo Format zeigte. Es war das erste Live Album von Carmen und zeigte schlanke Versionen von Songs ihrer vorherigen Album. 50% der Einnahmen aus den Albumverkäufen wurden an die SOS Children Villages in Kapverden und Unicef Brasilien gespendet. Im Duoformat trat Carmen Souza dann noch im Vorpgramm von Till Brönner in Bonn auf.
Im September 2012 erschien dann das 4. Album Kachupada. Das Album schaffte es in Frankreich in der ersten Woche nach Veröffentlichung auf Platz 6 der Weltmusikcharts. Im renommierten Telerama Magazin erhielt das Album volle Punktzahl und wurde sowohl von Vibrations als auch Sojazz hochgelobt. In Deutschland wurde die CD mit insgesamt 13 Konzerten präsentiert.
Zweifelsfrei ist Carmen Souza zu einer der wichtigen Weltmusik-Künstlerinnen und einer der gefragtesten Jazz-Sängerinnen geworden. Wie jemand sagte: "Carmen Souza muss sich nicht entscheiden, ob ihre Musik eher Jazz oder Weltmusik ist. Ihr Stil ist so einzigartig wie überzeugend und ihre kapverdischen Wurzeln so augenscheinlich wie ihr Wille, eine neue Sprache unter dem Label World-Jazz zu kreieren."
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