Nordische Mystik, fesselnde Melodien und freie Improvisation. So lässt sich das neue und damit dritte Album von Case Kämäräinen vielleicht am besten beschreiben. Aufgenommen im polnischen Warschau lässt sich die vorliegende Musik noch auf einen weiteren Nenner bringen: Intuition. Begleitet sie uns doch durch den Alltag und lässt uns diverse Lebensentscheidungen treffen, ist sie hier der rote Faden des Albums „Mystique from the North“. Die Intuition ist auch der Nährboden sämtlicher Kompositionen von Kämäräinen, der sich im Stil und Rhythmik auf den Schlagzeug-Groove als Ausgangspunkt verlässt. Genauer gesagt auf ein britisches Vibraphon aus den 60er Jahren, dessen Sound er in Liebe verfallen ist. Harmonien und Melodien fanden so ihren Ursprung in der Improvisation auf erwähntem Instrument. Dazu bringen die anderen Musiker ihre eigenen Ideen in das offen gestaltete Ausgangsmaterial, um Visionen und eigene Handschriften zur vereinen. Diese klingen stark nach nordischer Mystik, welche sich in melancholisch, romantischen Melodien und Klanglandschaften erkennen lässt. Kämäräinen setzt den Begriff Mystik in seiner Musik mit Nostalgie gleich. So konnte er erst nach seinem Studium und der Rückkehr nach Finnland, seine Heimat mit anderen Augen sehen. Diesen nostalgischen Blick auf weitläufige Wälder, einsame Seen, winterliche Nordlichter und die nie endenden Tage des Mittsommers lässt sich in der Musik von „Mystique from the North“ erkennen.